„Destination Sønderjylland-Schleswig“

Schleswigsche Partei will den grenzenlosen Tourismus bis 2020

Schleswigsche Partei will den grenzenlosen Tourismus bis 2020

Schleswigsche Partei will den grenzenlosen Tourismus bis 2020

Flensburg/Sonderburg
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Radeln in der Tonderner Marsch. Foto: N. Jessen, Panorama/VisitDenmark

Wenn es nach der Partei der Deutschen in Nordschleswig geht, kommt eine grenzüberschreitende Agentur „Destination Sønderjylland-Schleswig“. Die Bereitschaft ist da – doch Zweifel an der Machbarkeit gibt es auch.

„Der Tourist orientiert sich nicht an Verwaltungsgrenzen, sondern an geografischen Räumen“, sagt Stephan Kleinschmidt, Sonderburger Spitzenkandidat der Schleswigschen Partei (SP) bei der Kommunalwahl im November.

Um mehr Touristen in die Grenzregion zu holen, sei es deshalb nur logisch, eine grenzüberschreitende Tourismusorganisation aufzubauen.

Den Namen haben er und seine Parteifreunde schon gefunden: „Destination Sønderjylland-Schleswig“. Und auch ein Startdatum: Bis 2020 soll der Plan umgesetzt werden. Als Vorbild dient die Entwicklung in Nordschleswig. Bereits den Prozess, dass sich Nordschleswigs vier Kommunen zwischen Nord- und Ostsee heute gemeinsam vermarkten, hatte die SP aktiv mitbegleitet.

„Die Organisation Destination Sønderjylland macht gute Arbeit mit der gemeinsamen Vermarktung Nordschleswigs und der Tourismusentwicklung in der Region. Aber es ist an der Zeit, den nächsten Schritt vorzubereiten und bis 2020 den Einsatz für den Tourismus grenzüberschreitend zu verbessern und auf ein starkes Sønderjylland-Schleswig zu setzen“, sagt Kleinschmidt.

Bereitschaft in Deutschland – aber auch Zweifel an der Machbarkeit

Und auch auf der anderen Seite der Grenze sieht Gorm Casper, Geschäftsführer der Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH, die ihrerseits bereits ein „Gemeinschaftsprodukt“ von Stadt Flensburg, Stadt Glücksburg, Amt Langballig und Gemeinde Harrislee ist, „als grenzüberschreitende Einheit eine größere Durchschlagskraft“. Schon heute sei die Zusammenarbeit mit der dänischen Seite eng – und sie dürfe gerne noch enger werden, sagt Casper. Doch er verweist auch auf mögliche Schwierigkeiten und Widerstände. „Eine Einheit, die nachher den Hut auf hat, das wird nicht einfach“, sagt er.

Nicht, weil es an der Bereitschaft zur Zusammenarbeit fehle. Doch in Deutschland vermarkten sich Nord- und Ostsee eigenständig, sprechen unterschiedliche Zielgruppen an, sagt er. „Ostsee und Nordsee werden hier in zwei Segmenten gesehen“, so Casper, komme alles unter einen Hut, könne das die Ansprache an die potenziellen Besucher verwässern.

Bereits 2002 war eine gemeinsame Tourismusorganisation als Interreg-Projekt angedacht worden – die Zeit erwies sich damals jedoch noch nicht als reif. Ob sie es jetzt ist? „Wir arbeiten immer gerne zusammen“, sagt Casper – und Kleinschmidt ist überzeugt, dass mögliche Hürden zum Beispiel mit den „guten Erfahrungen“ aus der Kulturregion im Rücken heute leichter genommen werden können.

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