Nach knapp 25 Jahren ist Schluss

Von drei Geschäften auf eins

Von drei Geschäften auf eins

Von drei Geschäften auf eins

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Augustenburg/Augustenborg
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René Fagerlund will noch ein paar Jahre weitermachen. Foto: Ruth Nielsen

Nach knapp 25 Jahren schließt René Fagerlund das Fachgeschäft „Farve og tapet“ in Augustenburg – doch an Aufhören denkt er noch nicht.

Der Tod seiner Frau vor einem halben Jahr hat René Fagerlund innehalten lassen. Er hat sein Leben auf den Prüfstand gestellt. Das hat ihn zum Entschluss geführt, sein Geschäft „Farve og Tapet“  in der Storegade zu schließen und weiterzumachen in der Branche in seinem Sonderburger Geschäft  „HC Jacobsen“ in der Jernbanegade, das er 2006 erworben hat. Das leitet sein Sohn Michael.  

„Es ist mein Privatleben, um das es geht,  denn mit dem Geschäft gibt es keine Probleme. Ich hätte eine Vertretungskraft  einstellen müssen. Das wollte ich nicht. Nun habe ich alles verkauft, ohne zu inserieren,  ,sypigerne‘ ziehen ein. Nun muss ich noch eine Wohnung finden, am liebsten in Augustenburg. Hier  möchte ich gerne bleiben“, nennt er den  Grund der Geschäftsaufgabe. 

Nach 24,5 Jahren  ist der 62-Jährige somit Inhaber von nur noch einem   Fachgeschäft, denn von 1997 bis 2010 hatte er auch eines in Woyens. Er sieht kein Problem  darin, im selben Laden zu arbeiten („mindestens  noch drei Jahre“)   wie sein Sohn.  Die Aufgaben sind verteilt.
Das Sortiment im Augustenburger Geschäft hatte er  mit Verkauf von Gardinen und  Handwerkskunst    ergänzt, zusätzlich sind Utensilien für Künstlerbedarf dazugekommen. Diese Nebengeschäfte haben den Umsatz stark gefördert. Diese Angebote  werden  in Sonderburg  erweitert.

„Wir nehmen den ersten Stock dazu, wo  eine   Riesen-Hobbyabteilung    untergebracht wird. Da musst du schon  bis nach Kolding fahren, um Vergleichbares   zu finden.“

Internethandel spielt keine  Rolle

Der Internethandel spielt in seiner Branche  noch keine  Rolle.  „Den merken wir kaum. Baumärkte sind da schon eher ein Konkurrent. Doch ihre Ware lässt sich mit der Qualität unserer nicht messen.   Daher kommen Kunden ja auch zu uns zurück. Sie wollen gern beraten werden. Zudem haben wir ein breiteres Warenangebot, von Farbe bis hin zu Sprayfarbe auch für Autos“, sagt Fagerlund, der keine Zweifel daran lässt, dass  die zwei ausgebildeten Mitarbeiter ihr Geld wert sind. 

Zur Kundenpflege gehören auch Veranstaltungen.    2.300 Kunden haben eine Kundenklubkarte. Sie können fünf- bis sechsmal im Jahr   nach Feierabend an Themenabenden teilnehmen und sich informieren über das Neueste in der Welt der Farbe, Einrichtung,  Sonnenschutz, Nutzung von   Hobbygeräten. Zu diesen Veranstaltungen  kommen „zwischen  50 und 120 Kunden.   Das hat auch  einen sozialen Aspekt, die Leute haben zu Abend gegessen, alles ist zu Haus erledigt, bei uns können sie  dann entspannen“, meint Fagerlund.  

Noch etwas brach  liegt    die Zusammenarbeit mit Malerbetrieben, die Fagerlund  gerne aufbauen  möchte.  „Das ist ein schwieriger Markt, auch weil sie   sehr preisfixiert sind.“ Auch  daher setzt der Geschäftsmann  auf die Hobbyleute  und Kunsthandwerker: „Da ist    ein viel größeres Potenzial drin“.  

Zum 1. März hat Gitte Requate  (sypigerne) das 700 Quadratmeter umfassende   Haus übernommen. Der Räumungsverkauf wird   noch 14 Tage  gehen. Dann  schließt  René Fagerlund zum letzten Mal die Geschäftstür   in der Storegade  zu. 

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