Digitale Währung

Statt Kronen mit Bitcoin bezahlen

Statt Kronen mit Bitcoin bezahlen

Statt Kronen mit Bitcoin bezahlen

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Mehr braucht es nicht: eine App sowie QR-Code und die Ware kann bezahlt werden. Foto: RN

Apothekerin Gisela Weber Mezghani führt digitale Währung als Zahlungsmittel ein.

Apothekerin Gisela Weber Mezghani ist Neuem gegenüber stets aufgeschlossen, greift grüne Trends auf, die sie in ihren Apotheken in Sonderburg und Norburg   umsetzt. So hat sie Plastiktüten mit Papiertüten oder  Stofftaschen ausgetauscht.  

Nun kann in ihren Apotheken mit der digitalen Währung  „Bitcoin“ (auch Ethereum) bezahlt werden. Es hat sie gewurmt, als bei der Generalversammlung  von Sønderborg Handel darüber informiert wurde, aber kein Geschäft dieses Zahlungsmittel eingeführt hatte: „Das kann nicht sein, da muss was gemacht werden, ich provoziere nun mal gern im  positiven Sinn“, erzählt die Apothekerin, die in ihrem Sohn Feres einen Experten an ihrer Seite wusste.   

Feres studiert Umweltplanung in Berlin und hat ein internes Papier zur „Blockchain-Technologie“ verfasst. Er und seine Kameraden aus der  Schulzeit  , Sune Schöttler und Bjarke Detlefsen (beide Kopenhagen) , arbeiten mit  digitalen Währungen, von denen es um  die 1.000 verschiedene gibt. „Es ist ganz einfach“, erzählt sie von  der Fahrt von Meels nach Sonderburg mit Feres. Ehe sie die Apotheke erreicht hatten, war das System eingerichtet, SmartPhone sei Dank. „Du brauchst nur eine App. Es funktioniert wie  Mobile Pay. Du hast einen QR-Code, scannst das ein und in zwei  Sekunden ist das Geld da.

Überweisung kostet

Ein Nachteil hat es. Der Kunde  muss 60 Kronen für die Überweisung bezahlen, bei Ether ist es viel, viel weniger,  mich kostet es nichts. Aber für die, die Bitcoin haben, soll  das keine Rolle spielen. Ich weiß nicht, wie das verrechnet wird, aber es funktioniert. Die Zahlen sind nur so riesengroß“,  sagt sie zum Kurs am Mittwoch: ein Bitcoin war 105.559 Kronen wert. 100 Kronen sind 0,000009. „Morgen  kann das schon wieder anders sein“, denkt sie an Kursschwankungen. Dennoch – laut Wirtschaftsexperten kennt Bitcoin  nur eine Richtung, die nach oben.  Seit Jahresanfang hat sich der Wert verzehnfacht.

Sie will nicht in der digitalen Währung spekulieren (es soll schon   Bitcoin-Milliardäre geben). Sie wird das Geld in regelmäßigen Abständen in dänische Kronen umwandeln  und verbuchen. Denn fällt der Kurs, geht das zu ihren Lasten. Sie hat hingegen Glück, wenn er steigt.  „Ich hoffe nur, dass Bitcoin stabiler wird.   Es ist eine Blase, die irgendwann kaputt gehen wird“, ist sie überzeugt.

Gisela Weber möchte ihren Kunden diese Zahlungsmöglichkeit  anbieten:  „Die meisten zahlen ohnehin mit Karte. Bei Bargeld waren es mal 40 Prozent,  jetzt sind es 25 bis 30 Prozent. Das wird noch weniger.  Bald gibt es kein schwarzes  Geld mehr, nur im Dark Net wird sicherlich noch Geld  weiß gewaschen. Es wird alles durchsichtiger“, sieht sie das Ende der Schwarzarbeit näher rücken, wenn  das Bargeld   eines Tages von elektronischen Zahlungsmöglichkeiten abgelöst   sein wird.

Mehr lesen