Deutsche Bücherei

„Der Erfolg sollte es wert sein“

„Der Erfolg sollte es wert sein“

„Der Erfolg sollte es wert sein“

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Susann Etienne
Susann Etienne in der Artothek, die eine breite Auswahl von Kunstwerken enthält (Archivfoto) Foto: Ilse Marie Jacobsen

Deutsche Bücherei hat ihr Stundensoll auf 39 pro Woche erhöht. Die Büchereidirektorin sieht die gesamte Minderheit gefordert.

Kunden  der Deutschen Bücherei dürfen sich freuen. Die Aufstockung der Personalstunden von 34 auf 39 Stunden pro Woche ist keine Eintagsfliege in Verbindung  mit  der Wiedereröffnung der Einrichtung im Multikulturhaus  am Hafen. Das direkte Mehr an Zeit für die Leser soll gerne bleiben, geht es nach Büchereileiterin Susann Etienne und ihrer Chefin Claudia Knauer.

„In meinen kühnsten Träumen habe ich nicht gedacht, dass das so ein Erfolg wird. Das hat sich sicher niemand vorstellen können.   Die Kontaktfläche zu den dänischen  Nutzern ist größer als gedacht. Als ich zwischen Weihnachten  und Neujahr dort Dienst gemacht  habe,  habe ich drei neue Leser aufgenommen.  Das ist unglaublich schön. Dieser Erfolg sollte nicht durch weniger gestört werden“,     erzählt Büchereidirektorin Claudia Knauer.

Nur – mit der  bestehenden Personaldecke kann diese erweiterte  Öffnungszeit nicht gedeckt werden. Susann Etienne hat in Irina Bogovic eine Helferin, die wie in den anderen Filialen  einen Vertrag von  sieben Stunden  hat. Etienne  wäre es am liebsten, wenn das Stundensoll   ihrer kompetenten Helferin auf 16 erhöht wird.

Claudia Knauer durchleuchtet den Büchereihaushalt auf der Suche nach Umverteilung/Kürzungen.   Und „mit  Vehemenz“ wendet sie sich an den Hauptvorstand, dessen   Mitglieder sie  bereits über die Arbeit/den Erfolg informiert hat. „Ich denke an die Aussage von Hinrich (Hauptvorsitzender Jürgensen) zum Festbetragshaushalt, wonach dieser sich Erfordernissen  anpassen sollte. Der Büchereiverband kann dies allein  nicht stemmen. Wenn die Minderheit diesen Erfolg will, müsste sie solidarisch  mitzugreifen“, sagt sie.

Bis zum Wochenende hatte die Bücherei das Glück, im Abiturienten Jesper Petersen  einen gewissenhaften, kundenfreundlichen Helfer zu  haben, der zudem die   Minderheit kennt. Ob ein Schüler, der ja preiswerter ist,   das Mehr an Stunden   auffangen soll,   ist nicht geklärt.  „Nicht jeder eignet  sich. Es ist eine Frage der Persönlichkeit. Er muss  gewissenhaft sein, zuverlässig,   vertrauensvoll“, nennt Claudia Knauer einige Eigenschaften.

In den kommenden Monaten wird der Hauptvorstand hoffentlich eine für alle Seiten annehmbare Lösung finden, hofft Knauer.
 

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