Stadion in Hadersleben

Tribünenbau heißes Thema im Rat

Tribünenbau heißes Thema im Rat

Tribünenbau heißes Thema im Rat

Hadersleben/Haderslev
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Sydbank Park
Nach dem Umbau der Tribünen wird Sydbank Park über 5.220 Sitz- und 5.004 Stehplätze verfügen, die alle überdacht sind. Foto: Ute Levisen

Einheitsliste und SF kritisieren den Vertrag mit der Sportorganisation: „Direkte Wirtschaftsförderung für SønderjyskE“.

Die Fertigstellung der Tribünen im Haderslebener Sydbank Park und der damit verbundene Mietvertrag waren auf der jüngsten Stadtratsitzung ein heiß diskutiertes Thema. Sowohl Svend Brandt (Einheitsliste) als auch Bent Iversen von den Volkssozialisten (SF) kritisierten das Prozedere mit Blick auf den Tribünenbau als direkte Wirtschaftsförderung für das private Profisportunternehmen „Sønderjysk Elitesport“.

„Das ist ganz schlechtes politisches und administratives Handwerk“, so Brandt: Die Kommune plane mit Ausgaben – 18 Mio. Kronen für den Tribünenbau – aber nirgendwo stünden Zahlen über die Höhe der zu erwartenden (Miet-)Einnahmen! Einen Einwand des Kulturausschussvorsitzenden Kjeld Thrane (Kons.) wollte Brandt nicht gelten lassen: Thrane hatte gekontert, dass die Bedingungen des Mietvertrages mit der Sportorganisation, beispielsweise im Fall eines Abstiegs, erneut verhandelt werden könnten:

„Aber nirgendwo stehe, um welche Summen es sich dabei handeln könnte“, argumentierte Brandt. Wie  sein Ratskollege Iversen vertritt er die Auffassung, dass eine derartige kommunale Förderung  einer privaten Profisport-Organisation nicht rechtens sei: „Viele Kommunen praktizieren das“, ergänzte Iversen, „dadurch wird diese Praxis allerdings auch nicht legal!“

Der beabsichtigte „Gemeinschaftserwerb“ der ehemaligen Psychiatriegebäude mit „Danske Diakonhjem“ sorgte ebenfalls für Ärger: Hier sind es die Sozialdemokraten, die dem bürgerlichen Flügel Wirtschaftsförderung vorwerfen. Henrik Rønnow (Soz.) hatte – wie angekündigt – eine entsprechende Mitgliedsinitiative vor den Stadtrat gebracht.

Die Sozialdemokraten zweifeln an der Gesetzlichkeit des Kaufs, da die Kommune für ihren Teil der Gebäude bislang keine Verwendung habe. U. a. Holger Mikkelsen bestritt dies und betonte: Anders als behauptet, seien  Verwendungsmöglichkeiten durchaus debattiert worden.

Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) zerstreute seinerseits die Bedenken der Opposition hinsichtlich des Investitionsrahmens für 2018: Die Bewilligung sei bereits  2017 erfolgt. Zugleich äußerte  sich Geil enttäuscht über die Kritik der Sozialdemokraten: Eine Mehrheit habe im Dezember 2017 beschlossen, die Kaufverhandlungen einzuleiten. Damals wäre Gelegenheit gewesen, so Geil,  Kritik anzubringen.

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