Belastung wächst

Sorge ums Trinkwasser

Sorge ums Trinkwasser

Sorge ums Trinkwasser

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Die Belastung durch Pestizide wächst ständig an. In Nordschleswig gibt es bisher noch keine Pläne für eine Trinkwasserreinigung.

Im Städtedreieck Vejle, Fredericia und Kolding überlegt der Trinkwasserlieferant Trefor Vand, das Grundwasser zu reinigen, bevor es in die Haushalte gelangt. Der Grund dafür: In 7 der 80 Brunnen sind deutlich über dem Grenzwert liegende Konzentrationen von Pestiziden gemessen worden. Ein Brunnen musste aufgrund der Belastung geschlossen werden.  Das berichtet  die Tageszeitung Politiken.  In Nordschleswig gebe es beim Versorgungsunternehmen Arwos, das die Bürger in der Kommune Apenrade unter anderem mit Trinkwasser beliefert, noch keine solchen Pläne, erklärt Abteilungsleiterin Susanne Lehmann Pagh.

Der Verantwortung bewusst

„Wir  haben bei der jüngsten Untersuchung keine erhöhten Werte bei den Pestiziden feststellen können, und auch bei der Untersuchung auf Mikroplastik ist das beauftragte Analyseinstitut nicht fündig geworden“, berichtet sie. Man sei sich seiner Verantwortung jedoch bewusst und halte ein waches Auge auf die Qualität des Trinkwassers, erklärt sie weiter. „Wir folgen bei den Untersuchungen den offiziellen Vorgaben des Ministeriums für Umwelt und Nahrungsmittel“, so die Abteilungsleiterin. 

Je mehr Bürger mit Trinkwasser eines Wasserwerks versorgt werden, desto häufiger wird auch analysiert. Im Loiter Wasserwerk ist das beispielsweise fünf- bis sechsmal im Jahr der Fall, berichtet Vorsitzender Michael Mørk Jensen. 

Naturschutzbund warnt

Doch  vom  dänischen Naturschutzbund, Danmarks Naturfredningsforening, kommt die Warnung, dass eine  Reinigung des Trinkwassers nicht zu umgehen sei, um die Bevölkerung ausreichend versorgen zu können. Außerdem werden durch die Reinigung   Mehrkosten für die Bürger entstehen, heißt es von dort weiter.  Zu dem Schluss kommen auch Danvas, die Interessenorganisation für Trinkwasserversorger,  und  Hans-Jørgen Albrechtsen, Professor für Umwelttechnik an der Dänischen Technischen Universität, meint ebenfalls, dass es sich nicht umgehen lassen werde, das Trinkwasser zu reinigen. 

Regionale Unterschiede

Es gibt jedoch regionale Unterschiede bei der Belastung des Trinkwassers mit Pestiziden. So stellte das nationale Untersuchungsinstitut Geus (De Nationale Geologiske Undersøgelser for Danmark og Grønland) bei einer Analyse der Trinwasserbohrungen auf die Pestizide Desphenylchloridazon und  Methyldesphenylchloridazon fest, dass ein großer Teil der Trinkwasserbrunnen, in denen die beiden Pestizide gefunden wurden, im mittleren Osten Jütlands, Nordfünen und im mittleren Teil Seelands liegen. 

Das wird auf die Bodengegebenheiten zurückgeführt, die dort das Einsickern der Schadstoffe  leichter möglich machten, heißt es in der aktuellen Untersuchung. In Nordschleswig ist das Grundwasser besser vor dem Einsickern geschützt. 

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