Leitartikel

Wer die Wahl hat – hat die Wahl

Wer die Wahl hat – hat die Wahl

Wer die Wahl hat – hat die Wahl

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Kopenhagen
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Kampf um jeden Zentimeter in der Kopenhagener City. Foto: Scanpix

Augenhöhe zwischen Politikern und Wählern herrscht auch in der Kommunalpolitik vor allem dann, wenn Wahlen anstehen. Als verantwortungsvoller Wähler  sollte man sich deshalb vorab schon mal hinsetzen und reflektieren, was politisch in der Kommune oder Region gelaufen ist, bevor man sein Kreuz setzt, meint Peter Lassen.

Seit fast einer Woche schauen all die kommunalen und regionalen Kandidaten diverser Parteien von ihren farbenfrohen Plakaten auf die Bürger runter. Nur wenig Wahl-Werbung ist in Augenhöhe angebracht. Ob das symbolisch ist?

Dabei kommt  Augenhöhe  auch in der Kommunalpolitik primär gerade vor Wahlen zum Tragen, wenn die Kandidaten sich um Mandate und Folgeposten beim Arbeitgeber Wähler bewerben.

Da sucht man dann plötzlich auf der Straße die Begegnung von Auge zu Auge und vor allem von Mund zu Ohr. Gerade dies sollte ein Politiker m/w ja eigentlich immer tun – also dem Wähler oder Bürger zuhören.  
Diesen Puls messen viele dann nicht, wenn sie es erst geschafft  haben für die nächsten vier Jahre. Versprechen werden häufig auf Halde gelegt mit dem Hinweis, dass man in der Politik ja Kompromisse machen muss.

Mit dem eigenen Gewissen machen einige auch so einige  Kompromisse. Sie wechseln mal kurz die Partei, um für sie persönlich bessere politische Perspektiven zu bekommen.

Schon kurz nach 20 Uhr am Wahltag fängt das Gefeilsche bei den Konstituierungsverhandlungen an. 
Da wird es dann ab und an  richtig fies, wenn die Verhandlungspartner um ihre Existenz fürchten, weil sie sich mittlerweile von den Bezügen abhängig gemacht haben. Dabei ist der Wechsel ja gerade Wesen der Demokratie.

Dem klugen Motto, dass neue Besen gut kehren, wird dabei immer wieder entgegengehalten, dass alte wissen, wo der Dreck liegt.

Ja, warum liegt der da noch, könnte man als Wähler fragen und  für sich selbst damit antworten, dass man sein Kreuz bei einem anderen Kandidaten m/w macht als beim letzten Mal. Das sollte man natürlich nicht tun, wenn man das Gefühl hat, dass der/die bisherige Mann/Frau seiner Wahl  oder Partei Wort gehalten  hat vom vorigen Wahlkampf.

Als verantwortungsvoller Wähler  sollte man sich vorab aber schon mal hinsetzen und reflektieren, was politisch gelaufen ist in seiner Kommune oder Region seit 2013. Denn am 21. November hat man die Wahl.

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