Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

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DN
Apenrade/Aabenraa
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Foto: Simon Johnsen Elbeck/Forsvaret

Belohnung für Langzeitarbeitslose, Absturz der Brøndby Aktie, schwedische und dänische Streitkräfte wollen mehr zusammenarbeiten: Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick

Schwedens Regierungschef Löfven und Ehefrau begrüßen Dänemarks Regierungschef Løkke. Foto: Erik Mårtensson / TT/Ritzau Scanpix

Løkke will Ausbildungsförderung aus nordischen Nachbarländern zurück

Auf dem Gipfel der nordischen Regierungschefs im schwedischen Örnsköldsvik haben sich die Vertreter aus Island, Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark die Hand darauf gegeben, Dänemark beim Eintreiben von ausstehenden Ausbildungsförderungsgeldern (SU) behilflich zu sein. Es sei derzeit schwierig für die Steuerbehörden, Geld von Bürgern einzutreiben, die im Ausland leben, so Dänemarks Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre). Deshalb sei er sehr zufrieden damit, dass nun eine Absprache dazu in die Wege geleitet werde. Im Jahr 2017 haben ausländische Studierende dem dänischen Ausbildungsförderungsprogramm 155 Millionen Kronen geschuldet, rund die Hälfte der Schuldner lebte zu der Zeit nicht mehr in Dänemark, ein besonders großer Anteil stammt aus den anderen nordischen Staaten.



Christiania eingezäunt

Die Bewohner der autonomen Gemeinde Christiania, in Dänemark „Christianitter“ genannt, haben das Gebiet, in dem Dealer in ihrem Quartier mit Haschisch handeln, abgesperrt. Dazu gehört auch die bekannte „Pusher Street“ mit ihren Verkaufsbuden, in denen unter anderem fertige Joints angeboten werden. Eine Begründung für die Sperrung wollen die Christianitter nach einer Aussprache liefern. Auf Schildern war am Dienstag zu lesen, dass es in Christiania künftig „gemütlicher“ zugehen solle. Seit Jahren schon gibt es in der Freistadt Debatten über den offenen Drogenhandel. Viele Bewohner sind für sogenannte „weiche“ Drogen in Christiania – aber gegen harte Drogenkriminalität.

Geheimniskrämerei um Korrespondenz zwischen Regierung und Kronprinz: Ombudsmann prüft

Der Ombudsmann des Folketings prüft, ob eine neue Begründung rechtens ist, mit der einem Journalisten der Tageszeitung Information zum wiederholten Male Einsicht in die Korrespondenz zwischen Kronprinz Frederik und der Regierung bezüglich seiner Aufgaben als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verweigert wurde. Eine erste Verweigerung mit der Begründung, es handle sich um „interne“ Dokumente, war vom Ombudsmann Ende April gekippt worden. Das Kulturministerium veröffentlichte daraufhin Auszüge, verweigerte aber die Herausgabe weiter Teile der Korrespondenz unter anderem unter Verweis auf „Rücksicht auf die außenpolitischen Interessen des Reichs“. Der Fall nahm seinen Anfang darin, dass der Journalist erfahren wollte, weshalb Frederik 2016 im IOC dagegen gestimmt hatte, russische Athleten von den Spielen in Rio de Janeiro auszuschließen, obwohl die Regierung sich damals öffentlich dafür ausgesprochen hatte.

Kriegs- und Krisenratgeber für die Schweden

4,8 Millionen schwedische Haushalte erhalten kommende Woche einen Ratgeber, der beispielsweise bei Klimakatastrophen und Kriegen helfen soll. Die dritte Auflage des Krisenratgebers nach 1943 und 1961 steht laut Nachrichtenagentur dpa in Zusammenhang mit der Erwägung Schwedens, in die Nato einzutreten, als Reaktion auf militärische Provokationen, die es in den vergangenen Jahren von russischer Seite aus gab.

Wonnemonat Mai droht zur Dürre auszuarten

Ein Mai mit rekordniedrigen Niederschlag und viel Sonne lässt Schäden auf den Feldern und in den Gärten befürchten. Ein Ende des trockenen Wetters ist nicht abzusehen. Der Mai 2018 schicke sich an, der wärmste in 130 Jahren zu werden, so die Meteorologen von DMI, die von einem erhöhten Dürre-Risiko sprechen. Kommt vor  Juni kein Regen, werde es extrem kritisch, so die DMI-Experten, die für diesen Monat insgesamt nur mit 13 mm Niederschlag rechnen. Das Normale sind 49 mm. Wer wässern könne, solle dies tun, rät der Pflanzenbauchef des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Hans Henrik Post, den Landwirten.

Belohnung für Langzeitarbeitslose

Im Zeitraum April bis Dezember vergangenen Jahres haben knapp 40.000 Langzeitarbeitslose eine sogenannte Jobprämie erhalten, weil diese eine Arbeit aufgenommen hatten. Durchschnittlich bekamen die Arbeitslosen 1400 Kronen Belohnung im Monat. Insgesamt hat der dänische Staat 300 Millionen Kronen in den neun Monaten ausgezahlt. Dies geht aus einer Bilanz der Regierung hervor. Die auf zwei Jahre befristete Jobprämie gibt es seit April 2017. Beschäftigungsminister Troels Lund Poulsen (Venstre) bezeichnet die Prämie als „gut ausgegebenes Geld“, die ein Effekt habe. Die Regelung stand in der Kritik. Es sei rausgeschmissenes Geld, lautete ein Vorwurf.

Ausbau der Zusammenarbeit

Die dänischen und schwedischen Streitkräfte wollen ihre Zusammenarbeit vor allem in der Luftüberwachung ausbauen. Dies berichtet der schwedische Nachrichtendienst TT im Vorfeld eines Treffens des dänischen Verteidigungsministers Claus Hjort Frederiksen (Venstre) mit seinem schwedischen Amtskollegen Peter Hultqvist (Sozialdemokraten) in Kopenhagen am Dienstagnachmittag. Dem dänischen Verteidigungsministerium zufolge ist die verstärkte Zusammenarbeit eine Folge einer veränderten Bedrohungslage im Ostseeraum. 

Aktienabsturz

Die Aktie des dänischen Fußballvereins Brøndby ist am Dienstagvormittag in den ersten Handelsminuten abgestürzt. Der Wert verminderte sich um rund 50 Prozent. Hintergrund des Absturzes ist die verpasste dänische Meisterschaft. Diese konnte der FC Midtjylland für sich entscheiden.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“