Landwirtschaft

Katastrophe: Petrus lässt Bauern im Regen stehen

Katastrophe: Petrus lässt Bauern im Regen stehen

Katastrophe: Petrus lässt Bauern im Regen stehen

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Tingleff
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Foto: Jørgen Bausager/Ritzau Scanpix

Nach einem verregneten Herbst spielt das Wetter auch bei der Frühhjahrsbestellung nicht mit. Der leitende Pflanzenbauberater des Landwirtschaftlichenen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), Hans Henrik Post, spricht von einer Katastrophe, die sich auf den Feldern abspielt.

Es heißt im Volksmund hinsichtlich der Frühjahrsbestellung der Felder: „Im Märzen der Bauer…“ Nun ist die erste April-Woche bald vorbei und bei dem anhaltenden Regen wird es mindestens noch eine Woche dauern, bevor die nassen Felder abgetrocknet sind, damit man ein anständiges Saatbeet für die Sommersaat bekommen kann. Dabei eilt dies extrem.

Der leitende Pflanzenbauberater des Landwirtschaftlichenen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), Hans Henrik Post, spricht knallhart von einer Katastrophe, die sich da auf den Feldern und nicht nur in Nordschleswig abspielt – eben weil sich da noch nichts abspielt. Seit Herbst gießt es in Kübeln. Sehr viele  Bauern haben daher schon die Wintersaat nicht einbringen können und mussten voll auf Sommergetreide  setzen. Nun können sie dies  gar nicht oder zumindest nicht mehr optimal einbringen, weil man nicht auf die morastigen Felder kommen kann.

„Die Meteorologen versprechen zwar etwas besseres Wetter, aber wir brauchen mindestens eine Woche ohne Regen und mit Wärme, damit die Felder abtrocknen können“, so Post: „Wenn Sommergerste erst im Mai gesät wird, können wir vorab den Ertrag gleich um rund 20 Prozent oder eine  Tonne pro Hektar reduzieren. Das Getreide kann sich dann nicht mehr richtig entwickeln. Aktuell ist die Erde zudem kalt und nass. Einige wenige haben etwas gesät, aber es ist wichtig, dass man ein gutes Saatbeet hat“, so Post:

„Ansonsten sollte man doch lieber warten. Das gilt auch für die vielen, die  ihre Wintersaatfelder umsäen oder dort Lücken neu bestellen müssen. Wenn man einen weiteren Monat warten müsste, würde die Ernte kaum  Erträge bringen. Nach dem 1. Mai gesäte Wintergerste gibt einfach zu wenig.“

Das sei aktuell wahrlich eine schwierige Lage für die Bauern, aber letztendlich sei eine schlechte Ernte immer noch besser als gar keine Ernte, so Post: „Ich weiß, dass die Bauern mit den Hufen scharren. Aber man soll nicht zu früh aufs Feld fahren und dort eine  Schlammschlacht veranstalten.“ Der LHN-Experte nickt zustimmend auf die Feststellung, dass Petrus es seit Monaten wahrlich nicht gut meint mit den Bauern.

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