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Hans Christian Ørsteds Ururenkel verklagen Dong-Nachfolger Ørsted

Hans Christian Ørsteds Ururenkel verklagen Dong-Nachfolger Ørsted

Hans Christian Ørsteds Ururenkel verklagen Dong-Nachfolger Ørsted

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Ørsted
Namenswechsel auch am Avedørewerk: Aus Dong wurde Ørsted. Foto: Scanpix

Dass das Energieunternehmen Dong seinen Namen kürzlich in Ørsted geändert hat, passt drei Nachfahren des namensgebenden großen dänischen Naturwissenschaftlers gar nicht. Ihr Familienname sei kein Markenzeichen, sagen sie.

Drei Nachfahren des Elektro-Pioniers Hans Christian Ørsted wollen gegen den dänischen Energiekonzern Ørsted vor Gericht ziehen. Der hatte Ende vergangenen Jahres seinen Namen von Dong in Ørsted geändert. Und das, ohne die Familie zu fragen, sagen drei Ururenkel.

Insgesamt sind noch 20 Nachfahren Ørsteds am Leben. Unter ihnen Ururenkel Søren Peter Ørsted und dessen Sohn und Schwester, die jetzt klagen wollen.

„Wenn Dong auf diese Weise unseren Familiennamen übernimmt und dann auch noch meint, dies aus Respekt vor unserem Vorvater H. C. Ørsted zu tun, dann haben sie die Rechnung ohne Wirt gemacht“, sagt Søren Peter Ørsted. „Wir Vertreter des Ørstedgeschlechtes werden dem auf keinen Fall zustimmen. Der Namenswechsel von Dong ist unserer Meinung nach sowohl gesetzeswidrig als auch geschmacklos“, schreibt der Nachfahre in einer Mail an die Nachrichtenagentur Ritzau.

Der Tageszeitung Berlingske sagte er, dass er eigentlich Ørsted Eriksen mit Nachnamen hieß, das Eriksen aber angesichts des Namenswechsels bei Dong streichen ließ, um das Unternehmen verklagen zu können.

Energieunternehmen sieht keinen Grund zur Sorge

Ein hoffnungsloser Fall, meint Martin Barlebo, Pressesprecher des Unternehmens. „Wir haben eine sehr gründliche juristische Untersuchung vorgenommen, bevor wir uns für den Namen entschieden, und vor diesem Hintergrund sind wir sehr sicher, dass wir das Recht haben, den Namen Ørsted zu verwenden. Der Name wurde übrigens für bis zu hundert Jahre beim H. C. Ørstedwerk verwendet“, so Barlebo. Die Wahl des Namens sei als Ehrung H. C. Ørsteds zu verstehen.

Der Namenswechsel wurde damals damit begründet, dass Dong seinen Schwerpunkt-Wechsel von Öl und Gas hin zu nachhaltiger Energie unterstreichen wollte (Dong war die Abkürzung für Dansk Olie og Naturgas). Am 30. Oktober 2017 wurde der Namenswechsel auf der Generalversammlung verabschiedet.

Laut Søren Peter Ørsted hatte der Anwalt der Familie bereits fünf Tage zuvor Widerspruch eingelegt. Zudem habe es drei Treffen zwischen den Parteien gegeben, die ohne Einigung blieben.

Der Wissenschaftler Hans Christian Ørsted lebte von 1777 bis 1851 und gilt als Entdecker des Elektromagnetismus, der die Grundlage für die Generatoren darstellt, die Windkraft in Strom umwandeln.

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