Umwelt und Natur

Naturschutzverein entsetzt über verschlechterte Wasserwerte

Naturschutzverein entsetzt über verschlechterte Wasserwerte

Naturschutzverein entsetzt über verschlechterte Wasserwerte

hee/jt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Grünau
Foto: Volker Heesch

Der dänische Naturschutzverein fordert den Umweltminister auf, neue Untersuchungen über Stickstoffwerte ernst zu nehmen und das Landwirtschaftspaket kritisch zu überarbeiten.

Neue ernstzunehmende Zahlen über die Wasserqualität in Dänemark der Uni Aarhus bedeuten, dass sich das Umweltministerium kritisch mit dem vereinbarten Landwirtschaftspaket auseinandersetzen muss. Das meint die Präsidentin des dänischen Naturschutzvereins, Danmarks Naturfredsforening (DN), Ella Maria Bisschop-Larsen.

„Ich bin entsetzt, dass wir immer wieder darauf hinweisen müssen, dass das Landwirtschaftspaket auf einer zu unischeren Grundlage weilt. Die Stickstoffkonzentrationen werden einfach unterschätzt“, so Bisschop-Larsen.

Zwei neue Untersuchungen der Uni Aarhus untermauern, dass die offiziellen Messungen der vergangenen sieben Jahre die Probleme verharmlost haben. Die Stickstoffwerte lagen im Durchschnitt 13 Prozent höher, als bisher angegeben.

„Deshalb fordere ich den Umweltminister (Esben Lunde Larsen, Red.) dazu auf, schnell zu handeln und die neue Untersuchung ernst zu nehmen“, so Bisschop-Larsen. Sie meint, dass die Parteien hinter dem Landwirtschaftspaket dieses nochmal überarbeiten sollten. „Das würde der Wasserqualität und der Landwirtschaft zugute kommen.“

Es sei laut der Zeitschrift Ingeniøren seit Jahren ein falsches Bild mit Verbesserung der Wasserqualität gezeichnet worden, das leider nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.  Niemand habe kontrolliert, dass ungeeignete Methoden zur Anwendung gekommen sind, um  zu prüfen, wie es um die Wasserqualität in Fließgewässern, Seen und Küstengewässern steht. 

„Wir sind,  ohne dass wir etwas dagegen hätten machen können, dazu gekommen, Schönmalerei zu betreiben. 13 Prozent sind schon ein starkes Stück. Das verändert ganz klar die Entwicklung, an die wir geglaubt haben“, so Professor Jacob Carstensen, Universität Aarhus, der den Prüfbericht erarbeitet hat.

Bereits bei der Verabschiedung des jüngsten Landwirtschaftspaketes hatte  DN Zweifel angemeldet und vor einer wieder höheren  Überdüngung der Gewässer mit Konsequenzen wie Algenmassenvermehrung, Sauerstoffschwund und Fischsterben gewarnt.

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