Arktischer Rat

Außenminister Samuelsen will Probleme ansprechen

Außenminister Samuelsen will Probleme ansprechen

Außenminister Samuelsen will Probleme ansprechen

Helge Möller/Thomas Hee, Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Anders Samuelsen
Anders Samuelsen Foto: Bo Amstrup/Scanpix

Das Eis schmilzt und sorgt für Begehrlichkeiten, Außenminister Samuelsen Liberale Allianz, will die Großmächte USA und Russland dazu bewegen, miteinander ins Gespräch zu kommen, damit die Arktis neben Syrien und der Ukraine nicht zu einem neuen Krisengebiet wird.

Das Eis schmilzt und sorgt für Begehrlichkeiten, Außenminister Samuelsen Liberale Allianz, will die Großmächte USA und Russland dazu bewegen, miteinander ins Gespräch zu kommen, damit die Arktis neben Syrien und der Ukraine nicht zu einem neuen Krisengebiet wird.

Es wird vermutlich eines der wichtigeren Treffen in der Geschichte des Arktischen Rates, wenn die Außenminister der acht Mitgliedsstaaten am Donnerstag, 11. Mai, in Fairbanks, Alaska, zusammenkommen. Der Rat veröffentlichte unlängst einen Klimabericht, der ein Abschmelzen des Eises voraussagt, so dass das arktische Meer ab den 2030er Jahren für einige Monate im Jahr vermutlich eisfrei sein wird, was ökologische und ökonomische Folgen haben wird.

Für den dänischen Außenminister Anders Samuelsen, Liberale Allianz, sollten insbesondere die USA und Russland in Fairbanks ins Gespräch kommen, damit die bestehenden Gegensätze, wie sie in Syrien oder der Ukraine deutlich werden, nicht auch noch in den Norden wandern. Samuelsen sagt: „Eines der wichtigsten Dinge wird es sein, dafür zu sorgen, dass die Arktis ein Gebiet bleibt arm an sicherheitspolitschen Spannungen. In dieser Hinsicht ist der Arktische Rat ein wichtiges Forum für uns, denn hier spielen wir eine Rolle und haben eine Stimme.“

Wofür können wir die Stimme konkret nutzen?

„Für mich eröffnet sich die Möglichkeit, Zugang zu meinen Amtskollegen Lavrov und Tillerson (Sergej Lavrov und Rex Tillerson, russischer bzw. amerikanischer Außenminister d. Red.) zu bekommen. Das geschieht nicht jeden Tag.“

Wie werden Sie diesen Zugang nutzen?

Zum einen um die Herausforderungen in der Arktis zu diskutieren, zum anderen um über andere Gebiete zu sprechen, wie Syrien, Nordkorea und Ukraine. Nicht zuletzt auch um über die Situation an der westlichen Grenze Russlands zum Baltikum zu reden, wohin wir nach dem Beschluss im Folketing Soldaten entsendet haben.“

Was ist mit dem neuen Klimabericht, der vorhersieht, dass das Polarmeer im Laufe der 2030er Jahren im Sommer eisfrei wird?

„Er wird auch Raum einnehmen. Wir sollten daran erinnern, dass es im Interesse aller ist, etwas gegen diese Entwicklung zu unternehmen - nicht zuletzt aus dem Grund, dass das Abschmelzen des Eises eines der Element ist, die die Arktis zu einem Krisengebiet machen kann. Wir sollten die Gelegenheit auch dazu nutzen, auf die Möglichkeiten zu schauen, die eisfreie Monate den Ureinwohnern in der Arktis geben; Handel und Transport sollten sich nachhaltig entwickeln.“

In Dänemark erinnern sich viele an den Arktischen Rat als das Forum, dem die ehemalige Außenministerin Lene Espersen einen Familienurlaub auf Mallorca vorzog. Wäre so ein Urlaub auf Mallorca nicht auch etwas für sie?
„Ich war gerade auf Malta (zum Treffen der EU-Außenminister ,d. Red) , somit habe ich die Inseln dort vorläufig genug gesehenen. Nein, ich fahre lieber zum Treffen.“

Russlands Außenminister Sergei Lawrow. Foto: Scanpix

Der Arktische Rat

Neben dem dänischen Außenminister nimmt auch die neue grönlandische Ministerin für Äußeres, Suka Frederiksen sowie ihr Amtskollege der Färöer, Poul Michelsen, teil.

  • Die acht ständigen Mitglieder des Rates sind: USA, Russland, Kanada, Norwegen Schweden, , Finnland og Dänemark mit er Grönland und denFäröer-Inseln
  • Darüber hinaus sind eine Reihe von Organisationen der Ureinwohner der Arktis ständige Mitglieder des Rates.
  • Deutschland, die Niederlande, Polen nd Spanien und Großbritannien sind so genannte permanente Beobachter im Rat, die in Arbeitsgruppen mitarbeiten und wissenschaftlichen Rat geben.
  • China und die EU haben mittelfristigen Beobachterstatus und die Schweiz will auf dem Treffen in Fairbanks angeblich versuchen, ebenfalls einen Beobachterstatus zu erhalten.

Der Vorsitz im Arktischen Rat wechselt jedes Jahr zwischen den Mitgliedsstaaten.

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