Justiz

Verband der Strafverteidiger wünscht sich neue Regeln für den Kinderattest

Verband der Strafverteidiger wünscht sich neue Regeln für den Kinderattest

Verband der Strafverteidiger wünscht sich neue Regeln für den Kinderattest

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Mehr als 1.000 junge Dänen stehen kurz davor, einen Eintrag in ihr sogenanntes „Kinderattest“ zu bekommen, nachdem sie ein Sex Video von zwei 15-Jährigen über soziale Netzwerke geteilt haben. Dies sei allerdings nicht verhältnismäßig, meint der Verband der Strafverteidiger.

Nach dem umfassenden Fall der vergangenen Woche, wo über 1.000 junge Dänen nun davor stehen, einen Eintrag im sogenannten „Kinderattest“ (børneattesten) zu bekommen, fordert der Verband der Strafverteidiger eine Änderung der Regeln.

Die Zeitung Jyllands-Posten schreibt am Sonntag, dass der Verband der Meinung ist, dass es unverhältnismäßig sei, wenn 1.004 jungen Leute nun in Zukunft keinen Job mehr machen können, bei dem sie mit Kindern arbeiten oder ehrenamtliche Aufgaben in Sportvereinen wahrnehmen dürfen, weil sie ein verunglimpfendes Video über soziale Netzwerke geteilt haben.

In dem Video sind ein Junge und ein Mädchen im Alter von 15 Jahren beim Sex zu sehen. Denjenigen, die das Video geteilt haben, droht nun eine Verurteilung wegen Verbreitung von Kinderpornografie, was wiederum einen Eintrag im „Kinderattest“ bedeutet.

Aus Sicht des Vorsitzenden des Verbandes der Strafverteidiger, Kristian Mølgaard, steht dies allerdings nicht im Verhältnis zu anderen, zum Teil pädophilen Personen, die in der Vergangenheit ebenfalls wegen Verbreitung von Kinderpornografie verurteilt wurden.

„Es steht nicht im Verhältnis, zu dem, was die Jugendlichen gemacht haben. Das sind sehr weitreichende Konsequenzen, die sie fürchten müssen, weil viele Arbeitsstellen ihnen für viele Jahre verwehrt sein werden“, so Mølgaard zu Jyllands-Posten.

Er fordert die Politik nun auf, die Regeln in dem Bereich noch einmal zu überdenken und anzupassen.

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