Integration

Millionen für Kommunen, die Flüchtlinge in Arbeit bringen

Millionen für Kommunen, die Flüchtlinge in Arbeit bringen

Millionen für Kommunen, die Flüchtlinge in Arbeit bringen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Arbeit, Handwerker, Baustelle
In der Baubranche brummt das Geschäft. Foto: Annie Gray/Unsplash

Integrationsarbeit am Arbeitsmarkt – für Dänemarks Kommunen kann das nicht nur gesellschaftlich, sondern auch rein finanziell ein gutes Geschäft sein. 60 Prozent mehr Flüchtlinge und Angehörige haben sie innerhalb eines Jahres in Jobs vermittelt – und bekommen dafür jetzt viel Geld.

Innerhalb eines Jahres hat sich die Anzahl von anerkannten Flüchtlingen und ihrem Familiennachzug, die in Arbeit gekommen sind, um 60 Prozent erhöht. Als Belohnung können sich die erfolgreichsten Kommunen auf viel Geld freuen, schreibt die Tageszeitung Jyllands-Posten.

Die Zahlen sind Informationen des Ausländer- und Integrationsministeriums zu entnehmen. Insgesamt haben 3.600 aus der betreffenden Personengruppe 2017 Arbeit gefunden. Im vierten Quartal 2016 hatten 5.600 Flüchtlinge und Nachzügler einen Job, ein Jahr später waren es 9.200 – also 3.600 mehr.

Für jeden von ihnen, der mindestens 190 Stunden im Quartal arbeitet, erhalten die Kommunen einen Bonus von 25.000 Kronen. Für Aarhus bedeutet das zum Beispiel 3,55 Millionen Kronen extra, weil 142 zusätzliche Jobs vermittelt wurden.

Støjberg lobt die eigene Arbeit – DF will keine Integration

Ausländer- und Integrationsministerin Inger Støjberg (Venstre) macht ihre eigene scharfe Integrationspolitik für den Anstieg verantwortlich. Den Flüchtlingen werde nun „mit klareren Anforderungen von Beginn an“ begegnet, was dafür sorge, dass sie Jobs bekämen, sagt sie zu Jyllands-Posten.

Unter anderem würden heute weitaus mehr Flüchtlinge als arbeitsfähig eingestuft als zuvor. 2015 waren es noch drei Prozent, im März 2017 schon 74 Prozent. Ziel der Regierung ist es, dass 50 Prozent aller Flüchtlinge nach drei Jahren im Lande eine Anstellung haben. Derzeit liegt diese Zahl bei 38 Prozent.

Die nationalkonservative Stützpartei der Regierung, die Dänische Volkspartei (DF) ist hingegen unzufrieden damit, dass es bei der Integration vorangeht. „Ich bin sprachlos. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man darauf kommen kann, das hier als Erfolg darzustellen“, sagt ihr ausländerpolitischer Sprecher Martin Henriksen. Man solle die Flüchtlinge lieber in ihre Heimatländer zurückschicken, so der Politiker der zweitgrößten Fraktion im dänischen Folketing.

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