Analyse

PET: Radikalisierung in den Gefängnissen weiterhin besorgniserregend

PET: Radikalisierung in den Gefängnissen weiterhin besorgniserregend

PET: Radikalisierung in den Gefängnissen weiterhin besorgniserregend

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

„Der einsame Wolf“, inspiriert vom Islamischen Staat, ist weiterhin die größte Terrorbedrohung gegen Dänemark, schätzt PET.

Es bestehe weiterhin eine ernste Terrorbedrohung gegen Dänemark – insbesondere vom militanten Islamismus. Das zeigt eine neue Analyse des Zentrums für Terroranalyse (CTA) des dänischen Geheimdienstes PET (Politiets Efterretningstjeneste).

Speziell die Radikalisierung in den Gefängnissen und Kriminelle mit Zugang zu Waffen seien laut CTA besorgniserregend. Obwohl der Islamische Staat (IS) geschwächt sei, hat die Gruppe weiterhin eine Bedeutung für die Terrorbedrohung, so die Analyse.

„Der IS kann weiterhin Angriffe im Westen dirigieren und unterstützen. Zudem kann die Propaganda des IS auch Personen im Westen zu Terroranschlägen inspirieren“, heißt es in der Analyse. Auch PET-Chef Finn Borch Andersen unterstützt diese These. „Die Kapazitäten des IS sind aufgrund des Einsatzes gegen die Terrormiliz natürlich reduziert worden. Aber sie sind nicht ganz von der Bildfläche verschwunden“, so Andersen.

„Einsame Wölfe“

Die sogenannten „Einsamen Wölfe“, sind laut CTA die größte Bedrohung für Dänemark. Sie arbeiten meist alleine oder in kleineren Gruppen und planten Angriffe mit recht simplen Mitteln.

Insbesondere sozial bedürftige Jugendliche und abgewiesene Asylbewerber sind leichter zugänglich für eine Radikalisierung, so der CTA-Bericht.

Auch Insassen in den Gefängnissen in Dänemark seien ein Risiko für die Terrorsicherheit in Dänemark. Hier schätzt CTA, dass in den kommenden Jahren das Risiko einer Radikalisierung von Insassen aufgrund einer wachsenden Anzahl Terrorverurteilter in den Gefängnissen, steigen wird.  

Auch rückkehrende IS-Kämpfer könnten durch ihre Radikalisierung und ihr Training in der Lage sein, Terroranschläge in Dänemark durchzuführen. Seit 2012 sind mindestens 150 Personen in den Nahen Osten gereist, um für den IS zu kämpfen. Schätzungen zufolge ist ein Drittel wieder zurückgekehrt.

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