Coronavirus

Jeder zweite positive Schnelltest ist falsch positiv

Jeder zweite positive Schnelltest ist falsch positiv

Jeder zweite positive Schnelltest ist falsch positiv

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Contiga-Mitarbeiter aus Deutschland müssen sich spätestens alle 72 Stunden auf Corona testen lassen, um über die Grenze zu kommen. Das Ergebnis muss natürlich negativ sein. Foto: Karin Riggelsen

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45 Prozent der positiven Antworten aus Schnelltests sind falsch. Menschen mit positiven Antworten sollten zusätzlich einen PCR-Test machen, sagt das SSI.

Wer einen Schnelltest durchführen lässt und die Antwort bekommt, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, sollte diesem Ergebnis nicht ohne Weiteres trauen.

45 Prozent – fast jede zweite – positive Testantwort aus einem Schnelltest ist falsch. Dies wird als falsch positive Antwort bezeichnet.

Das zeigt eine Überprüfung von Testergebnissen, die die dänische Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), durchgeführt hat, schreibt „Politiken“.
 

Das Risiko einer falsch positiven Antwort ist leider recht hoch, wenn die Infektion in der Bevölkerung gering ist.

Henrik Ullum, Direktor vom SSI

„Das Risiko einer falsch positiven Antwort ist leider recht hoch, wenn die Infektion in der Bevölkerung gering ist“, sagt Henrik Ullum, Direktor des SSI, gegenüber der Zeitung.

Laut Henrik Ullum werden bei einem Test von 1.000 gesunden Personen immer noch zwischen zwei und vier von ihnen ein positives Ergebnis erhalten.

2,4 Millionen Schnelltests in diesem Jahr

Vom 1. Februar bis zum 23. März dieses Jahres wurden in Dänemark 2,4 Millionen Schnelltests durchgeführt. 3.900 davon erhielten ein positives Testergebnis, schreibt „Politiken“. Die Hälfte der Personen, die ein positives Ergebnis bekamen, war nicht infiziert.

In jüngster Zeit gab es viele Medienberichte über die Unsicherheit der Schnelltests. Nachdem das SSI für kurze Zeit die Zahl der täglichen Infektionsfälle aus Schnelltests und PCR-Tests angeben hatte, will das Institut diese Vorgehensweise wieder ändern.

Positive Schnelltests sollen als Verdachtsfälle gewertet werden

Stattdessen wird das SSI in Zukunft die Anzahl der Personen melden, die durch PCR-Tests getestet wurden und diejenigen, die ein positives Schnelltestergebnis bekommen, werden in eine separate Kategorie namens „Verdachtsfälle“ eingeordnet.

Das ist unsere Art zu sagen, dass sie nicht unbedingt infiziert sind, auch wenn die Reaktion des Tests positiv ist.

Henrik Ullum, Direktor vom SSI

„Das ist unsere Art zu sagen, dass sie nicht unbedingt infiziert sind, auch wenn die Reaktion des Tests positiv ist“, erklärt Henrik Ullum gegenüber „Politiken“.

Auf zusätzlichen PCR-Test verlassen

Es ist also wirklich wichtig, sagt er, schnell einen PCR-Test zu machen, wenn ein Schnelltest eine Infektion festgestellt hat. Wenn der PCR-Test negativ ist, sollten die Personen sich auf diese Antwort statt auf den Schnelltest verlassen.

Solange die Bürgerinnen und Bürger aber kein negatives PCR-Testergebnis erhalten, sollten sie davon ausgehen, dass sie infiziert sind und sich deshalb in Isolation begeben.

Das SSI ist der Meinung, dass die Schnelltests, die auch als Antigen-Tests bekannt sind, ein gutes Werkzeug für das Aufspüren des Coronavirus in der Bevölkerung während der Wiedereröffnung sind.

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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Europäischer Erdrutsch“